UMBAU EINER DOPPELHAUSHÄLFTE MIT ANBAU IN REUTLINGEN

Die Doppelhaushälfte im Reutlinger Süden entstand im Jahre 1956. Aufgrund der geringen Größe des als sozialer Wohnungsbau mehrfach in Reutlingen gebauten Haustyps und dem nicht mehr zeitgemäßen Zuschnitt entsprach das Gebäude nicht mehr den heutigen Erfordernissen und Ansprüchen. Daher wurden wir 2015 mit der Planung einer Kernsanierung beauftragt, inklusive der Erweiterung des Gebäudes mit einem zweigeschossigen und unterkellerten Anbau.

Durch das vor allem auf der Giebelseite beengte Baufenster konnte der Anbau nur über Eck errichtet werden. Dadurch musste auf der Südseite des Bestandsgebäudes die komplette Fassade abgebrochen werden und auf der Westseite etwa die Hälfte der Fassade. Da das Projekt in der Erdbebenzone 3 liegt, also der höchsten Zone in Baden-Württemberg, mussten dafür starke Stahlkonstruktionen eingebaut werden.

Diese aufwändigen Maßnahmen erlaubte eine komplette Neustrukturierung des Obergeschosses, wodurch ein zusätzliches Zimmer und ein großzügiges Bad entstanden.

Im Erdgeschoss entstand ein großer, offener Raum mit einem großzügigen Koch- und Essbereich sowie einem großen Wohnbereich mit einer breiten Schiebetüre zur neuen Terrasse auf der Südseite. Weiter wurde ein kleinerer Balkon vor dem Essbereich ergänzt.

Der Keller wurde konventionell in Stahlbeton gebaut. Die zwei oberirdischen Geschosse wurden in Holzbauweise errichtet. Dabei wurden die Wände in Holzrahmenbauweise vorab in der Halle gefertigt und auf der Baustelle zusammengebaut. Anschließend wurde noch die Dämmung eingebaut und die Holzfassade montiert. Die Geschossdecken bestehen ebenfalls aus Holz, hier aber aus massivem Brettschichtholz.

Die Fassade des Bestandgebäudes wurde mit Steinwolle gedämmt und anschließend verputzt.

Im Jahr 2015 wurde das Büro Hermann & Englert Architekten für die Leistungsphasen 1 – 5 beauftragt sowie mit der künstlerischen Oberbauleitung. Die Baumaßnahme wurde 2018 abgeschlossen.