HOTELS IN HOLZ-MODULBAUWEISE

Ein nachhaltiges barrierefreies Baukonzept mit vorgefertigten Holzmodulen

 

 

Das Holzkonzept - Modular, ökologisch, nachhaltig

Entwickelt wurden zwei Konzepte – ein Stadt-und Business-Hotels mit 120–140 Doppelzimmern sowie ein komplett barrierefreies Hotelkonzeption für alle – auch mehr oder weniger mobilitätsbeschränkten Gäste.

 

Die Konstruktion - Modularer Holzbau - Die Zukunft im Hotelbau

Auf einem massiven Erdgeschoss werden die drei Zimmergeschosse aus vollständig vorgefertigten, komplett eingerichteten Raummodulen aufgebaut, die aus massivem Kreuzlagenholz aus nachhaltig zertifizierten Anbau bestehen. Die Flurdecken der Zimmergeschosse bestehen aus Beton-Fertigteilelemente, die nur noch zwischen die Holzmodule gehängt werden. Auch die Fassade aus Holz- bzw. aus Basaltplatten wird nur noch an die Module angehängt. Die Fassadendämmung ist dabei bereits ab Werk an den Modulen angebracht. Auch in den Innenräumen dominiert das Sichtholz. Insgesamt werden ca. 75% des Gebäudes aus nachwachsenden Rohstoffen erstellt. Die sowohl klimapolitisch (CO2-Bindung) als auch raumklimatische Dominanz von Holz wird sinnvoll ergänzt durch entsprechende Dämmung, so dass das Gebäude insgesamt Passivhaus-Standard erreicht.

 

Die Herausforderung bei der Planung der Gebäude lag beider baurechtlichen und der technischen Konstruktion der Holzmodule in Verbindung mit dem massiven Gebäudeteil.

Daher wurde über zwei Jahre in Zusammenarbeit mit Baurechtsämtern, Fachplanern für Tragwerksplanung und Haustechnik, Brandschutzsachverständige sowie mit Herstellern der Holzmodule eine Planung erarbeitet, die in allen Bundesländern in Deutschland genehmigungsfähig ist.

 

Durch den modularen Holzbau sowie die Verwendung von Fertigteilen und Elementen im Massivbau kann eine Bauzeit von ca. 8 Monaten erreicht werden.

 

 

Holz bietet als Baustoff, insbesondere in seiner Anwendung als vorgefertigtes Modul Vorteile in ökologischer, wirtschaftlicher und bautechnischer Hinsicht:

nachwachsende Rohstoffe

  • CO² Footprints
  • Für die Module werden etwa 2.000 m³ Holz verbaut. Während des Wachstums hat dieses Holz etwa 2.000 Tonnen CO² aus der Luft aufgenommen und gebunden. Die bei der Fertigung der Holzmodule verbrauchte Energie beträgt: ca. 850.000 kWh für die Herstellung in konventioneller Bauweise sind ca. 3.800.000 kWh notwendig –etwa 4 mal so viel. Das ergibt eine Ersparnis von etwa 2.500 Tonnen CO²
  • feuchtigkeits- und temperatur-regulierend
  • hohe Energieersparnis
  • Passivhaus – Energiestandard
  • hohe Energieersparnis
  • weniger Heizung im Winter / weniger Kühlung im Sommer
  • Angenehmes Raum- und Wohngefühl – „Wohlfühlklima“
  • Hohe Stabilität bei geringem Gewicht

 

Warum Module?

  • komplette Zimmereinheiten, einschließlich aller Einrichtungen und Oberflächen.
  • serielle Fertigung im Werk
  • höchster Qualitätsstandard aufgrund ineinanderlaufender Prozesse
  • jeder Fehler wird sofort bemerkt
  • große Zeitersparnis
  • sehr gute bauphysikalische Werte
  • durch optimiertes Stapeln der Modul-boxen
  • sehr kurze und witterungsunabhängige Montagezeiten
  • bis zu 10 Boxen am Tag

dadurch:

  • Geringe Lärmbelästigung auf der Baustelle
  • Keine nachträgliche Verschmutzung
  • Sofortige Inbetriebnahme nach Montage

 

Auch beim Erdgeschoss sowie den Treppenhaus- und Aufzugskerne werden Module und Halbfertigteile verwendet, hier aber aus Beton. Dadurch kann bei dem Grundrisslayout auf die örtlichen Gegebenheiten und Anforderungen eingegangen und variiert werden. So wird je nach Platzbedarf, Hotelgröße und Standort ein reiner Frühstücksbereich vorgesehen oder ein Vollrestaurant. Entsprechend variiert der Platzbedarf für die Küche und Lagerräume.

Auch hier wurden die Elemente so weit wie möglich optimiert, so dass einerseits eine möglichst kurze Bauzeit erreicht werden kann und andererseits Baumaterial eingespart wird. Dafür wurde vom Tragwerksplaner ein System entwickelt, um für die Decken eine möglichst große Spannweite zu erreichen - bei einer Materialeinsparung von ca. 30% gegenüber einer bisherigen Stahlbetondecke

Vorrangig wird auf ein Untergeschoss verzichtet und die Neben- und Technikräume im Erdgeschoss angeordnet. Wo das nicht möglich ist, wird ein Teilbereich unterkellert. Auch hier werden dann Betonhalbfertigteile verwendet.

 

Das Designkonzept

Vorrangiges Designmerkmal der Zimmer ist das Kreuzlagenholz der Module. Hier wurde bewusst das Holz der Modulkonstruktion als sichtbare Oberfläche belassen. Dadurch wird ein angenehmes Raum- und Wohngefühl – ein „Wohlfühlklima“ erreicht. Die Gestaltung und Möblierung ist dafür zu-rückgenommen und geradlinig. Auch die Farben der Vorhänge und Wandbespannungen sind in gedeckten Braun- und Grüntönen gehalten.

 

In den öffentlichen Bereichen wurde eine Symbiose geschaffen zwischen Modernen und praktischen Möbeln einerseits und viel Grün in Form von Pflanzen auf der anderen Seite. Auch stellt der regionale Bezug einen weiteren wichtigen Designschwerpunkt dar, wodurch ein Bezug zum Standort des Hotels geschaffen wird. Dieser Bezug können z.B. regional übliche Fliesen oder Steine sein oder auch die Farbgestaltung bzw. Bilder.

Ebenfalls wurde darauf geachtet, dass sämtliche Bereiche natürlich belichtet werden.

 

Das Energie- und Technikkonzept

Durch Einbindung eines BHKW im Untergeschoss und Photovoltaikmodulen auf dem Dach ist die Versorgung des Gebäudes mit Wärme / Kälte und mit Strom praktisch vollständig gedeckt.

Das Gebäude wird bis auf die Flure mechanisch be- und entlüftet. Eine Klimatisierung kann aufgrund der thermischen Eigenschaften der Holzmodule entfallen.

 

Für die Sprinkleranlage ist ein eine Hochdruck-Feinsprüh-Wasserlöschanlage (HI-FOG) geplant, die bisher hauptsächlich auf Kreuzfahrtschiffen verwendet wird. Dadurch wird nur ca.10% der Wassermenge benötigt wie bei einer konventionellen Sprinkleranlage. Somit werden auch mögliche Schäden für die Holzmodule z.B. bei einem Fehlalarm minimiert.

 

Abgerundet wird das Projekt zudem durch eine extensive Dachbegrünung, die sowohl das örtliche als auch das städtische Mikroklima verbessert und die städtische Entwässerung entlastet. Dazu ergänzend ist der Einbau von Rasengitter für die Außenbereiche (Parkplätze), als auch die Begrünung dieser Flächen mit heimischen Obstgehölzen.

 

Das Betreiberkonzept

Das Betreiberkonzept ergänzt die nachhaltige Bauweise des Hotels und fügt sich somit vollständig in das ökologische Gesamtkonzept des Projekts ein. Das Speisenangebot basiert im Wesentlichen auf naturbelassenen Grundprodukten regionalen Ursprungs bis hin zu fair gehandeltem Kaffee. Im gesamten Bereich der Hoteltextilien sollen Naturfasern aus nachhaltiger Produktion Verwendung finden, im Übrigen sind umweltverträgliche Materialien und energiesparende Geräte selbstverständlich, die das bauliche Energiekonzept sinnvoll ergänzen.

 

Bei der barrierefreien Hotelkonzeption sind die Betreiber der Hotels auf die speziellen Anforderungen der Gäste eingerichtet und erleichtern so auch deren Aufenthalt. Zudem gibt es ein Konzept, dass speziell auch der Betreiber Personaleinsetzt, das gehandicapt ist.

Für das ökologische Gesamtkonzept wird eine Zertifizierung als Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 angestrebt.

 

 

 

Weiter Informationen unter: swissvermont.com

Druckversion | Sitemap
HERMANN & ENGLERT ARCHITEKTEN I Wörnsbergweg 5 I 72766 Reutlingen